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KI in der Medizin: Entlastung und neue Herausforderungen


Original Title

Künstliche Intelligenz in der Medizin: Von Entlastungen und neuen Anforderungen im ärztlichen Handeln

  • Ethik in der Medizin
  • 3:03 Min.

Einleitung

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin bietet große Möglichkeiten, aber bringt auch neue Herausforderungen mit sich. Einerseits können

KI-Systeme
Ärzte bei vielen Aufgaben unterstützen und entlasten, andererseits ergeben sich durch den Einsatz von KI neue Fragen, die vor allem die Beziehung zwischen Ärzten, Patienten und der Technologie betreffen.

Ärzte spielen eine zentrale Rolle bei der Einführung von KI in der Medizin. Sie müssen nicht nur lernen, wie sie KI-Systeme effektiv nutzen können, sondern auch neue Kompetenzen entwickeln, um die Patienten bei der Interaktion mit der Technologie zu unterstützen. Dazu gehört es, das Vertrauen der Patienten zu gewinnen, die Funktionsweise der KI-Systeme transparent zu machen und Fragen der Verantwortung zu klären.

Potenziale von KI in der Medizin

Der Einsatz von KI in der Medizin bietet viele Möglichkeiten, die Arbeit von Ärzten zu erleichtern und das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten. KI-Systeme können Ärzte dabei unterstützen, Diagnosen zu stellen, Behandlungen zu planen und den Gesundheitszustand von Patienten zu überwachen. Insbesondere in Bereichen wie der

Radiologie
,
Pathologie
und
Dermatologie
zeigen bilderkennende KI-Systeme großes Potenzial, Ärzte bei ihrer Arbeit zu entlasten.

Darüber hinaus können KI-Systeme auch bei bürokratischen Aufgaben wie der Dokumentation und Verwaltung von Patienteninformationen helfen. Durch die effizientere Nutzung medizinischer Daten können KI-Systeme zudem neue Erkenntnisse liefern, die Ärzte bei ihren Entscheidungen unterstützen.

Herausforderungen durch den Einsatz von KI

Obwohl der Einsatz von KI in der Medizin viele Vorteile bietet, bringt er auch neue Herausforderungen mit sich. Insbesondere drei Aspekte sind hier von Bedeutung:

Vertrauensbildung

Der Einsatz von KI in der Medizin erfordert, dass Patienten Vertrauen in die Technologie und in die Ärzte, die sie einsetzen, entwickeln. Vertrauen ist eine zentrale Ressource im Gesundheitssystem und muss durch gesetzliche Regulierungen, ethische Richtlinien und Risikoanalysen aufgebaut und abgesichert werden. Allerdings ist umstritten, ob KI-Systeme selbst als Vertrauensträger fungieren können wie Menschen.

Nachvollziehbarkeit

Eine weitere Herausforderung ist die

Nachvollziehbarkeit
von KI-basierten Entscheidungen. Ärzte und Patienten müssen verstehen können, wie KI-Systeme zu ihren Empfehlungen kommen. Dafür sind Transparenz, Interpretierbarkeit und Erklärbarkeit der Algorithmen und Verarbeitungsschritte wichtig. Gerade bei komplexen KI-Systemen kann die Erklärbarkeit eine Herausforderung darstellen.

Verantwortungsübernahme

Wenn KI-Systeme in medizinische Entscheidungen eingebunden sind, stellt sich die Frage der

Verantwortungsübernahme
. Da verschiedene Akteure wie Ärzte, Patienten und Technologieentwickler beteiligt sind, kann es zu einer "Diffusion" der Verantwortung kommen. Bis klare Regelungen gefunden werden, müssen Patienten umfassend über mögliche Verantwortungslücken informiert werden.

Kommunikative Anforderungen an Ärzte

Der Einsatz von KI in der Medizin führt zu einem Anstieg der kommunikativen Aufgaben für Ärzte. Sie müssen nicht nur Patienten, Angehörige und medizinisches Personal über die Technologien aufklären, sondern auch die Transparenz von KI-basierten Entscheidungen sicherstellen und Verantwortungsfragen adressieren.

Dabei sollte die Verantwortung für diese Kommunikationsaufgaben nicht allein auf den Ärzten lasten. Auch das weitere medizinische und technische Personal sowie die Patienten selbst müssen eingebunden werden. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, eigene Experten auszubilden, die an der Schnittstelle zwischen Informationstechnologie und klinischem Alltag für die Patientenkommunikation und den Austausch zwischen allen Beteiligten zuständig sind.

Shared Decision Making

Der Einsatz von KI in der Medizin erfordert auch, dass Ärzte ihre Patienten stärker in Entscheidungsprozesse einbinden. Das Konzept des

Shared Decision Making
(
SDM
) gewinnt dabei an Bedeutung. SDM bedeutet, dass Ärzte ihren Patienten die relevanten Informationen verständlich vermitteln und sie aktiv in die Entscheidungsfindung einbeziehen, um ihre Selbstbestimmung zu fördern.

Durch den Einsatz von KI-Systemen werden die Kommunikationsanforderungen an Ärzte teilweise nochmals verstärkt. Ärzte müssen ihre Patienten dabei unterstützen, die Empfehlungen der KI-Systeme zu verstehen und in den Entscheidungsprozess einzubinden. Dies erfordert neue Kompetenzen auf Seiten der Ärzte.

Fazit

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin bietet große Chancen, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. KI-Systeme können Ärzte bei vielen Aufgaben unterstützen und entlasten, doch müssen dabei ethische Aspekte wie Vertrauen, Nachvollziehbarkeit und Verantwortungsübernahme sorgfältig berücksichtigt werden.

Ärzte spielen eine Schlüsselrolle bei der Einführung von KI in der Medizin. Sie müssen nicht nur lernen, die Technologie effektiv zu nutzen, sondern auch neue Kompetenzen im Bereich der Kommunikation und Patientenberatung entwickeln. Nur so können sie die Potenziale von KI verantwortungsvoll ausschöpfen und gleichzeitig die Arzt-Patienten-Beziehung stärken.

Insgesamt erfordert der Einsatz von KI in der Medizin eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten, Ethikern, Juristen und Technikexperten, um die rechtlichen und ethischen Fragen zu klären. Nur so kann eine menschenzentrierte Nutzung der Technologie sichergestellt werden, die den Bedürfnissen von Ärzten und Patienten gleichermaßen Rechnung trägt.